Lebensberatung und Biographiearbeit

Beziehungen, Biografie und Gemeinschaft – Fäden, die uns verbinden

Als soziale Wesen knüpfen wir Beziehungen, die uns gleichzeitig prägen. Es entstehen Geflechte mit unterschiedlichen Mustern und Strukturen: Manche drücken, manche halten kaum. Manche Fäden sind aus Liebe gesponnen – andere nicht. Sie verknoten sich oder lösen sich auf… und so fühlt es sich oft auch im Inneren der Beteiligten an.

Manchmal fühlst du dich ausgefranst und sehnst dich nach einem sicheren Raum, in dem eine empathische Verbindung dir ermöglicht, in eigener Form zu kommen.

Sich den eigenen Beziehungsmustern bewusst zu werden, ist ein erster Schritt, um zu erkennen, welche Fähigkeiten wir weiterentwickeln möchten, um erfüllende Beziehungen zu gestalten. Ansätze wie die personzentrierte Beratung (PZA) und die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) unterstützen dabei, sich selbst anzunehmen, Dynamiken des Miteinanders zu entdecken, und bewusster das Leben in die Hand zu nehmen.

Körperwahrnehmung und kreative Methoden eröffnen dabei oft Zugänge, die über Sprache hinausgehen – und fördern die Entfaltung der eigenen schöpferischen Kraft. So beginnt sich ein innerer Faden zu entrollen – und mit ihm die Kunst, das eigene Lebensgeflecht bewusst zu formen.

In meinem Metapherwort „Entramarte“ steckt “trama”, das auf Spanisch für ‚Gewebemuster‘ steht, jedoch auch auf verborgene Verhaltens- bzw. Gedankenmuster hinweisen kann, die dich unbemerkt einschränken. Wenn du dir dieser bewusst wirst, öffnet sich die Möglichkeit, sie neu zu verweben, in Übereinstimmung mit dem, was du wirklich bist.

In diesem Sinne ermöglicht auch die Biografie-Arbeit – unter Einsatz kreativer Ressourcen und phänomenologischer Betrachtung – die Handlungsstränge deines Lebens aus neuen Blickwinkeln wahrzunehmen. Wir durchlaufen die verschiedenen Lebensphasen und Begegnungen, entdecken Muster, greifen Knotenpunkte auf und erkennen, wie du in bestimmte Situationen und Rollen gelangt bist. Dieser transpersonale Ansatz kann verborgene Lebensimpulse enthüllen. Indem du den leitenden Fäden folgst, die dein Werden prägen, entdeckst du ihre Leitmotive und gewinnst die Freiheit, aktiv dein Leben sinnvoll zu gestalten.

Ein weiterer Impuls, der ‚Entramarte‘ – auf Spanisch: ‘dich einweben’- inspiriert, ist die Überzeugung, dass wir alle das gleiche Recht haben, Teil eines sozialen Geflechts zu sein. Ich begleite deshalb besonders Menschen, die sich in irgendeiner Weise ‘anders’ erleben, sei es in Bezug auf Kultur, Neurotyp, Geschlecht, Sexualität, oder Lebensumstände – mit Empathie und Wertschätzung für ihre Authentizität.

Jeder Mensch ist einzigartig – und zugleich eingebunden in ein Netzwerk, das seine Wahrnehmungen, Gefühle und Verhaltensweisen mitprägt. Wenn wir Mitgefühl und Wertschätzung für die Vielfältigkeit pflegen, kann dieses Netzwerk Halt geben und uns wachsen lassen. So verstehe ich meine Aufgabe als Counsellor und Coach in deinem Prozess.

Ich danke all den Erfahrungen, die sich in meinem Sein verwebt haben und die mich heute befähigen, dich auf deinem Weg zur Entfaltung und Wohlbefinden zu begleiten.

Teilen:

Weitere Beiträge

So einzigartig und mit doch so vielem Gemeinsamen

Empathie ist eine ständige Übung des Schauens, Denkens und Fühlens, wie es ein anderer Mensch tut, so einzigartig, so verschieden von mir und gleichzeitig mit so vielen Gemeinsamkeiten. Wir alle brauchen einen wahrnehmenden Blick, um uns sicher zu fühlen. Können wir uns darin üben, uns selbst das zu geben, was wir empfangen wollen? Darin hat

Das Paradox, Unbehagen zu akzeptieren

Manchmal nimmt das Sich-Unwohl-Fühlen eine solche Präsenz ein, dass es die Seele voll belegt und verschiedenste Aspekte des Lebens durchdringt. Man wünscht sich irgendwie eine „Lösungsformel” zu bekommen, vor allem wenn man glaubt, dass bestimmte Lebensveränderungen nur möglich wären, “erst wenn man sich besser fühlt“. Hierin könnte eine Art Falle verborgen sein. Z.B., “Erst wenn

Nachsinnen über das Lebensgewebe

Als soziale Wesen schaffen wir Verbindungen, die unser Wesen wiederum ausmachen. Sie sind wie Gewebe, welche Formen und Texturen annehmen, die manchmal zu eng oder zu locker sind… Sie bilden Knoten oder werden ausgefranst, sie verheddern sich. Und so bleibt meistens der seelische Zustand derer, die sie bilden. In diesem Sinne ist oft der Personzentrierte